Wir wurden gebeten, die Demo „Soziale Sicherheit schaffen, Energiewende beschleunigen“ zu verlassen.
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Wir wurden gebeten, die Demo www.solidarischer-herbst.de „Soziale Sicherheit schaffen, Energiewende beschleunigen“ zu verlassen.
Zwei Ordner in violetten Warnwesten diskutierten lange mit mir, Friedrich Naehring von der Friedensinitiative Dresden, über unser Flugblatt. Uns wurde vorgeworfen, wir hätten nicht erwähnt, dass Putin einen Angriffskrieg in der Ukraine führt. Ich erwiderte, dass sei nicht Thema der Veranstaltung. Dem wurde widersprochen. Ich wurde von beiden gebeten, die Demo zu verlassen, „weil unser Text dem Thema der Veranstaltung nicht entspricht“. Einem meiner Friedensfreunde, der auch unsere Flugblätter verteilte, erging es ähnlich.
Wir hatten uns in einer Vorbereitungsgruppe gründlich auf die Demo vorbereitet und schon im KALENDER unter Datum 22. Oktober den von uns ausgearbeiteten Text für das Flugblatt gepostet.
Herunterladen des Flugblattes:
Soweit wir es wahrnahmen, gab es sehr unterschiedliche Meinungen unter den Rednern auf der Tribüne und unter den etwa 200 Teilnehmern.
Mir wurden in der einen Stunde meiner Anwesenheit 3 Flugblätter gereicht. Ich leistete eine Unterschrift unter die Forderung, das Pflegepersonal in der Alten- und Behindertenpflege zu verstärken und besser zu qualifizieren.
Zu der Ausladung von der Demo, die mir zuteil wurde, habe ich eine klare Meinung. Die Organisatoren der Demo gingen von dem Narrativ über das russische Gas aus, dass Putin es abgedreht habe. Das kommunizierten sie aber nicht, sondern nahmen an, dass alle Demoteilnehmer dieses Narrativ verinnerlicht haben. Offiziell ging es bei der Demo nur darum, „Soziale Sicherheit schaffen und Energiewende beschleunigen“. Dem haben wir von der Friedensinitiative Dresden nie widersprochen.
Uns geht es darum, die Allgemeinheit zu informieren, dass das Narrativ „Putin hat den Gashahn abgedreht“ nicht stimmt. Und dass die Schlussfolgerungen aus der falschen Behauptung in die Irre gehen müssen.
‚Bundeskanzler Olaf Scholz hält den Versuch von Russlands Präsident Wladimir Putin für gescheitert, Deutschland und Europa im Ukraine-Krieg durch Einschränkungen bei Energielieferungen unter Druck zu setzen. „Putin hat gehofft, uns mit dem Abdrehen des Gashahns erpressen zu können“, sagte Scholz in einer Regierungserklärung zum EU-Gipfel im Bundestag.'[1]
Was Scholz hier sagt, ist offensichtlich gelogen. Putin hat nämlich gesagt: Wir verkaufen euch Gas zu marktgängigen Preisen. Wenn ihr wollt, machen wir den Hahn auf.[2] Es sollte mich wundern, dass Scholz das nicht weiß. Wir haben also keinen Mangel an Gas diesen Winter. Wer anderes behauptet, schwindelt, er will nur kein Gas von Putin. Leider lügen Politiker. Scholz hat selbst den Gashahn zugedreht und will es nun Putin anlasten. Wie der kleine Fritz, der der Mama die Schuld gibt zu frieren, aber selbst die Handschuhe ausgezogen hat.
Die folgenden Flugblätter [3][4][5], die auf der Demo verteilt wurden, müssen nicht unsere Meinung widerspiegeln, sie sind rein informativ.
Wir selbst hatten einen Handzettel mit einem Text [6] von Prof. Dr. Dr.h.c. Friedrich Glasl e.h. auf der Demo verteilt.
[1] 20.10.22 www.tagesschau.de/inland/regierungserklaerung-scholz-107.html
[2] 12.10.22 auf der Russischen Energiewoche, Minuten 6:00 bis 8:00/30:30 in www.youtube.com/watch?v=UDd6rOMyrC0
[3] Flugblatt der KOMMUNISTISCHEN ORGANISATION
[4] Flugblatt des IPPNW Risiken und Nebenwirkungen von Militär und Krieg. Diese Themen haben wir uns in der Friedensinitiative Dresden eben erst begonnen zu besprechen.
[5] Ein mit A.G. unterzeichnetes Flugblatt enthielt folgenden Text:
Der Rat der Götter in Garmisch-Partenkirchen (Schloss Elmau):
PUTIN ist zu stürzen, damit Russland für die Interessen der Reichsten des Westens kolonisiert werden kann. Dann kommt China dran.
Dafür: Aufrüsten, Aufrüsten, Aufrüsten!
Krieg in der Ukraine verlängern!
Russlands Wirtschaft und Sozialstrukturen mit Embargos,
Wirtschaftsblockaden, Desinformation, ideologischer Diversion zerstören!
Rote Buchstaben: NICHT IN MEINEN NAMEN!
Frieden mit Rußland und China!
[6] Unser zweites Flugblatt
Eine weitere Einschätzung des Demo-Geschehens
An Christoph Bautz und alle Mitorganisatoren der heutigen Demo in Dresden,
von der Friedensinitiative Dresden (FiD) hatten wir uns auch auf die Demo in Dresden vorbereitet und obigen Handzettel verfasst. Mit großer Verwunderung haben wir die sektiererische Diskriminierung der FiD-Mitglieder erduldet. Im großen Gegensatz zu der von der „Kanzel“ verkündeten Losung „Wie lassen uns nicht spalten“ wurden wir des Platzes verwiesen und von der Demo-Teilnahme ausgeschlossen.
Bisher war mir so etwas nur von Pegida und AFD-Veranstaltungen bekannt. Wer nicht mit
Andersdenkenden reden will, begeht einen großen Fehler und treibt in gefährliche Gewässer.
Und übrigens – die Masse der Dresdener ist Eurem Aufruf nicht gefolgt, es war ein kleines Häuflein.
Offensichtlich werden diese Menschen von den klareren Ansagen der Montagsdemos mehr angesprochen.
Wohlfahrt sollte immer von unten beginnen und nicht von oben als „Segen“ auf die Menschen rieseln.
Schaut dem Volk aufs Maul und hört auf dessen Stimme und weniger auf Eure Geldgeber!
Mit einem Gruß von einem enttäuschten
Jürgen Schreiber
Mitglied im FiD-Koordinierungs-Kreis
Mitglied bei den LINKEN in Dresden