Was uns der 13. Februar 2023 bedeutet – Friedensinitiative Dresden

Am 13. Februar 2023 gedachten wir mit vielen Freunden und ähnlich Gesinnten in Menschenketten der Toten von der angloamerikanischen Zerstörung Dresdens. Das Bild der Trümmerfrau, dass wir unserem Aufruf zu einer Menschenkette der Friedensinitiative Dresden, südwestlich des Kulturpalastes, voranstellten, macht uns bewusst, dass wir die Lehren aus diesem Kriegsereignis immer wieder neu ziehen müssen. Deshalb richtet sich unser Blick an diesem Tage auch auf die militärische Situation in der Ukraine. Wir wissen, dass sie vor dem Hintergrund der Osterweiterung der NATO und der beabsichtigten, hoch provokanten Einbeziehung der Ukraine in die NATO entstand. Der Konflikt hat seit 2014 massenhaft Menschenleben und Kulturgüter vernichtet. Er bedroht den Frieden in Europa und sogar der Welt in erschreckender Weise.

Seit es die Mahnwache für Frieden Dresden gibt (2014) und seit unserer Gründung (2018) versuchten wir das uns Mögliche, über politische, soziale und weltanschauliche Grenzen hinweg, um Völkerhass, Bürgerkriege und auch diesen Krieg in der Ukraine abzuwenden. Heute, in der starken politischen Polarisierung der Bevölkerung um Bedeutung und Erbe des 13. Februar 1945 („Opfermythos“, Gedenken, „Nazis“) und im Streit um die Rolle Deutschlands im Ukraine- und Sanktionskrieg wollen wir zur klärenden Kommunikation beitragen. Einige von uns haben die Auseinandersetzungen in diesem 13. Februar auf dem Pirnaischen Platz in Dresden und in den Vorjahren miterlebt.

Wir verurteilen, dass die Machteliten in Berlin den Machteliten in der Ukraine und zugunsten der Machteliten in den USA ständig mehr Waffen zur Verfügung stellen, obwohl nach eigenen Wertvorstellungen Waffen in Kriegsgebiete nicht geliefert werden dürfen. Mit Waffenlieferungen wird der Krieg verlängert und verschärft. Deutschland darf sich nicht in einen Krieg gegen Russland drängen lassen, wie es die politischen Kräfte in Kiew betreiben.

Wir appellieren deshalb am 13. Februar 2023 an alle politischen Verantwortungsträger und mahnen daher in unserer Menschenkette die sofortige Beendigung des Krieges und Verhandlungen über eine politische Lösung unter Beachtung der Sicherheitsinteressen aller osteuropäischen Länder, insbesondere auch Russlands, an. Wir tun das, eben auch im Gedenken an die Zerstörungen in Dresden im Februar 1945, aber auch aus Hochachtung für die gewaltigen Aufbauleistungen, die von der Gewinnung von Baumaterial durch die Trümmerfrauen nach 1945 über den Wiederaufbau von Prager Straße und Altmarkt, Semperoper und schließlich Frauenkirche und Schloss bis zur Wiedererrichtung der Wohn-, Sozial- und Wirtschaftsstruktur der Stadt reichen.

Wir protestieren gegen die Aufstellung von 300.000 Söldnern und Soldaten als schnelle Eingreiftruppe des EU-NATO-Blocks unter der Führung der USA, wie sie der Bundesverteidigungsminister Pistorius auf der vom 17. bis 19. Februar 2023 stattgefundenen Münchner Sicherheitskonferenz ankündigte.

Wir stellen uns einmütig hinter die Metapher „Schwerter zu Pflugscharen“ und mahnen zu „Frieden ohne Waffen“. Wir werden es tun, solange es Kriegstreiberei und Kriege auf der Welt gibt.