Blogbild von David G. Silvers, Cancillería del Ecuador, Quelle: Wikimedia
Unamerikanische Transparenz – waren wir 1990 nicht (fast) alle für Glasnost?
Julian Assange ist einer von uns.
Von Reinhard Heinrich, auf der Demonstration gelesen von Olaf Hais.
Einer bigotten Gesellschaft zu sagen wie es ist, anstatt, wie es sein sollte, ist natürlich eine ausgemachte Frechheit.
Wenn das dann die bigotte Regierung mitbekommt, wird es schwierig. Es herrscht Angst. Nackte Angst. Und wenn eine Regierung mit Hilfe von Angst regieren will, dann begeht derjenige, der dieser Regierung selber ängstigt, ein unverzeihliches Verbrechen.
Julian Assange hat nun schon mehrere US-Amerikanische Regierungen beim Angst machen gestört und sie selber geängstigt. Mit einer so einfachen und eigentlich harmlosen Substanz wie der Wahrheit. Die Wahrheit ist aber auch ein gefährlich Ding!
Bis 1989 haben hier im Osten noch Politbüros entschieden, was „unsere Menschen“ – „Eigentumsmenschen“ so zu sagen – „gar nicht wissen wollen“. Die westliche Welt indessen platzte förmlich vor Offenheit und Transparenz – wollte man uns glauben machen. Man durfte plötzlich alles sagen – besonders, wenn keiner dem anderen mehr zuhörte, weil jeder geistige Kleingärtner sich auch Gehör verschaffen wollte.
Nur, dass Julian Assange eben nicht zu diesen Kleingärtnern gehört sondern im großen Weltgarten plötzlich die faulen Früchte der Politik beim Namen nannte.
Lassen wir Julian Assange nicht allein als Rufer in der Wüste! Solange er gefangen ist – und sei es auch mit dem Komfort einer ausländischen Botschaft – so lange ist die Wahrheit gefangen. Und es ist auch unsere Wahrheit. Eine Wahrheit, die wir brauchen in diesen verlogenen Zeiten, wo Manipulation „Framing“ heißt und frisierte Abgaswerte den Profit garantieren. In dieser Zeit, wo man uns einschüchtern will mit allen Mitteln und der Bürger am besten nur noch Konsument sein soll.
In einer Zeit, wo es nicht einmal mehr einen Profit von „300 Prozent“ braucht, „und es existiert kein Verbrechen, das es (das organisierte Geld) nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens.“ – Wie „The Quarterly Review“ 1860 in London schon schrieb (und Marx im „Kapital“, Band 1, lediglich zitierte).
Und solche riskanten Verbrechen aufzudecken gehört sich nicht – unter der Herrschaft des organisierten Geldes.
„Vom organisierten Geld regiert zu werden, ist genau so schlimm, wie vom organisierten Verbrechen regiert zu werden“ – sagte der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt (Demokraten) in einer Ansprache im Madison Square Garden, New York City, am 31. Oktober 1936.
Diesen Satz von Roosevelt kann man wahlberechtigten US-Bürgern – und auch anderen Bürgern – nicht oft genug um die Ohren hauen. Gewiss haben auch die Vereinigten Staaten ihre Blockwart- und Stasi-Denunzianten. Aber die Verfassung war eigentlich auf Transparenz, Offenheit und Wahrheit ausgelegt. Noch Mark Twain fand in den Schulbüchern seiner Zeit solche rührseligen Geschichten wie die von „George Washington und der Axt“ – worin die Ehrlichkeit des kleinen George gefeiert wurde, der zwar die Axt an einen Obstbaum gelegt hatte, aber als tapferes Kind zu seiner Tat stand.
Julian Assange steht zu seinen Taten. Die US-Regierungen wollen seit mindestens 18 Jahren auf keinen Fall zu ihren Taten stehen. Assange ist George Washington offensichtlich moralisch näher, als jede US-Regierung seit 2006, dem Beginn von Assanges Wiki-Leaks-Tätigkeit.
Wer gehört nun vor ein Tribunal?
Bei der Montagsdemo in Dresden am 19.02.2024 gehen rund 350 Menschen für die Freiheit von Julian Assange durch das Stadtzentrum.
TEAM FUCHS Video Montagsprotest Dresden ASSANGE in telegram ansehen
In Leipzig waren wir mit Freunden vor dem Britischen Konsulariat
In Berlin waren einige von uns vor der Britischen Botschaft und am Brandenburger Tor
Vor der Britischen Botschaft: Der Polizist weist mit der Hand: Recht so, Bürger!